Fernandez mit weiteren Pluspunkten
Man hätte sich am Samstag gerne vorgestellt, was Frank Rost, der hünenhafte Torhüter vom HSV, mit dem 20 cm kleineren David Jarolim angestellt hätte, wenn der Tscheche statt Bielefelds Schuler ihm in die Kronjuwelen gekniffen hätte. Eine neue Nase wäre wohl das mindeste gewesen. Rost wird aber auch so nicht gut zu sprechen gewesen sein auf seinen rüpelhaften Mitspieler. Der hatte nach dieser Aktion den Platz verlassen müssen. Von Rost weiß man, dass er ein Teamspieler ist, einer der genauso viel Disziplin von seinen Mitspielern verlangt, wie er sie selber aufbringt. Rost war aber vor allem sauer auf seinen Vordermann Bastian Reinhardt. Der hatte unter der Woche gegen Rafael van der Vaart geschossen („Er müsste wieder mehr für die Defensive tun.“), es gegen Bielefeld allerdings selbst an Einsatz mangeln lassen. Also baute sich Rost vor den Reportern auf und befand: „Wenn ein erfahrener Spieler Unruhe hereinbringt, ist das nicht förderlich.“ Tatsächlich war Rost noch der beste Spieler einer durch und durch schwachen HSV-Mannschaft gewesen. Er verhinderte die totale Blamage gegen die Arminia. Die Hamburger verpassten mit dem Unentschieden, die Möglichkeit auf die schwächelnden Bayern aufzuschließen und die Kontrahenten um die Champions-League-Plätze vorerst abzuschütteln.
Bielefelds Rowen Fernandez hat sich derweil weitere Pluspunkte im Kampf um die neue Nummer Eins zwischen den Pfosten der Arminia verdient. Wie schon gegen Werder Bremen in der Vorwoche überzeugte der Südafrikaner mit seinem vorbildlichen Einsatz, sein wilde Langhaarfrisur unterstützt den aktiven Torhüter dabei noch zusätzlich, er wirkt wie ein Bundesligatorwart, der den Abstieg seiner Mannschaft verhindern will.