Rensing auch im Ligaalltag angekommen

Vielleicht hat Michael Rensing am vergangenen Dienstag den Hebel umgelegt. Diesen berühmten imaginären Hebel, der bei den meisten Fußballern irgendwo zwischen den Gehirnhälften angebracht zu sein scheint und einen immensen Einfluss auf die Leistung des jeweiligen Körpers besitzt. Michael Rensing absolvierte im Champions-League-Gruppenspiel gegen Florenz eine ausgezeichnete Partie, er war im Defensivbereich sogar einer der besten Münchener. Nach wochenlanger Kritik hatte Rensing endlich einmal 90 Minuten fehlerfrei und gut gespielt, es war dem jungen Torhüter nach dem Spiel regelrecht anzumerken, wie sehr er diesen neue Gefühl genoss. Spannend war nun die Frage, wie der Torhüter die Leistung aus dem Florenz-Spiel mit in den Ligaalltag hieven würde. Nach 90 furiosen Minuten Bayern gegen Wolfsburg lässt sich feststellen: Es ist ihm voll und ganz gelungen. Zwar musste er sich schon früh zweifach von den Wolfsburgern überwinden lassen (Grafite in der 31., Dzeko in der 33.), mit guten Aktionen hatte er zuvor allerdings einen noch höheren Rückstand verhindert (unter anderem mit einer schnellen Parade gegen Santana, 15.). Seine Aufmerksamkeit ermöglichte es dem Rekordmeister nach dem Tor von Ribery (41.) den Spielfluss wieder herzustellen. Nach dem Wechsel spielte nur noch München, der bedauernswerte VfL-Schlussmann Diego Benaglio kassierte noch drei weitere Gegentore, ohne dabei Einfluss auf die Entstehung gehabt zu haben. Rensings Schalter scheint nun endgültig umgelegt zu sein, ob das auch für seine Mannschaft gilt, wird sich in den kommenden Wochen zeigen.