Köln – Wolfsburg 1:1

Auf den ungeübten Beobachter wirkt der Torwart vom 1. FC Köln, der Kolumbianer Faryd Mondragon, mit dem Charme eines Türstehers. Dabei ist der bullige Schlussmann mit kahl geschorenem Schädel ein witziger Kerl, berichten jedenfalls seine Mitspieler aus der Kabine. Trainer Christoph Daum wird Mondragon auch deshalb schätzen, weil er sich der Loyalität seines Torwart-Routiniers sicher sein kann. Als während der Winterpause zahlreiche Namen auftauchten, die als mögliche Nachfolger des Südamerikaners an den Rhein wechsel sollten, da blieb Mondragon ruhig. Kein beleidigtes Wort hatte die Kölner Presse vernommen. Dabei scheint es, als würde der gerade einen zweiten Frühling erleben. Bereits in der Hinrunde ein wichtiger Bestandteil der stabilen Kölner Defensive, schwang sich Mondragon gegen Wolfsburg zu einem echten Retter auf. Seinen Paraden (u.a. in der Schlussphase gegen Grafite und Schäfer) sicherten den in der zweiten Halbzeit spielerisch deutlich unterlegenen Kölner einen Punkt. Natürlich hatte der FC auch Fortuna (sic!) auf seiner Seite, an den Schuss des Japaners Okubo wäre Mondragon nicht heran gekommen, der Ball sprang jedoch an den Pfosten (80.).

Wolfsburgs Diego Benaglio blieb in Halbzeit zwei nur die triste Rolle des unbeteiligten Beobachters. Er hatte viel Zeit um über das Kölner Tor (34.) vom Rumänen Radu nachzudenken. Der hatte den Schweizer mit einem feinen Lupfer überwunden, ärgerlich für Benaglio, hätte er in dieser Szene nicht unbedingt aus seinem Kasten gemusst.