Tragischer Abend für den KSC und Markus Miller

Mit seinen wasserstoffblonden Haaren erinnert der KSC-Torwart Markus Miller in einigen Momenten immer mal wieder an den Comichelden Tim (Original: Tintin) aus „Tim und Struppi“. Der gewitzte Reporter ist dem Karlsruher Torwart körperlich zwar unterlegen, doch neben dem Kopfschmuck verbindet die beiden auch ihr Sein und Wirken. Markus Miller und Tintin gehen in ihrem Beruf vielen spannenden Abenteuern nach. Der eine im Kongo oder ehemaligen Sowjetunion, der andere in der Fußball-Bundesliga. Mit dem Unterschied, dass Markus Miller 2008/09 von der Erfolgsquote Tintins nur träumen kann. Nach der tragischen 2:3-Niederlage gegen Hannover 96 glauben auch die treuesten KSC-Fans nicht mehr an den Klassenerhalt. Zwar besteht die Möglichkeit theoretisch noch – vier Punkte trennen den KSC vom Relegationsplatz 16 bei noch sechs zu vergebenen Punkten – aber wer glaubt bei dem Restprogramm (Bremen, Berlin) noch ernsthaft an den Karlsruher Sport-Club?

Tragisch war die Niederlage gegen 96, weil der KSC 42 Minuten lang mit 2:0 führte. Dieses Gefühl kannte man im Wildpark gar nicht mehr und es war schrecklich die Gesichter der gebeutelten Zuschauer nach dem 2:1-Anschlusstreffer durch Pinto zu sehen. Der hatte es mit einem Schuss aus 23 Metern einfach mal versucht – ein verzweifelter Versuch einer Offensivaktion, mehr nicht. Doch Markus Miller, diesem in dieser Saison oft so sicheren Schlussmann, rutschte der glitschige Ball durch die Arme und ins Tor (42.). Ein Keulenschlag für das ohnehin angeknackste Selbstvertrauen der Badener. Nur drei Minuten später gelang Forssell nach Vorarbeit von Kryznowek sogar noch der Ausgleich. Davon erholte sich der KSC nicht, in der 64. Minute gelang Balitsch gar der Siegtreffer und im Wildpark flossen die Tränen. „Tintin“ Markus Miller – er wird seine Abenteuer in der neuen Saison wohl in der 2. Bundesliga bestehen müssen. Oder doch nicht? Laut „Bild“-Zeitung sind sich Köln und Miller bereits über einen Transfer des Torwarts an den Rhein sicher. Kostenpunkt: 1 Millionen Euro. Die beiden Parteien schweigen sich dazu noch aus.