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Andreas Menger "Hautnah" bei torwart.de (16.10.12) - Teil 2

„Der VfB Stuttgart soll die Torhüterhochburg in Deutschland sein!“


torwart.de: Welche Beziehung baust du zu deinen Torhütern auf? Wie interpretierst du die Rolle als Torwarttrainer?

Menger: Ich sehe den Torwarttrainer als Partner und Helfer für den Torwart. Der Torwart muss das Gefühl haben, dass der Torwarttrainer 100% hinter ihm steht. Und das gilt für alle Torhüter im Verein, nicht nur für die Nr. 1. Natürlich gehören auch kritische Anmerkungen dazu, wenn Situationen nicht so gut gelaufen sind. Dazu gehört aber gleichzeitig, Verbesserungsmöglichkeiten aufzuzeigen. Die Vorgabe muss also sein: Was können wir aus Situationen lernen und wie können wir es verbessern.

torwart.de: Ist Sven Ulreich durch seine guten Leistungen in den letzten Monaten auch im Mannschaftsgefüge nach oben geklettert?

Menger: Sicherlich. Das hängt aber auch mit der Leistung zusammen. Außerdem ist er jetzt schon seit zweieinhalb Jahren Stammtorhüter. Da bekommt man automatisch mehr Einfluss.

torwart.de: Ist es für den Mannschaftserfolg notwendig, dass der Torhüter weit oben in der Mannschaftshierarchie steht?

Menger: Der Torhüter hat allein schon aufgrund seiner Position eine besondere Stellung. Er trägt eine hohe Verantwortung, auch gegenüber der Mannschaft. Auch der mentale Druck ist sehr hoch.

torwart.de: Durch die vielen englischen Wochen verändert sich der Wochenrhythmus. Wie richtet ihr das Training darauf aus?

Menger: Hauptsächlich geht es um den Wechsel zwischen Be- und Entlastung. Nach Spielen wird etwas runter gefahren, um auch den Kopf zu regenerieren. Danach gilt es sich wieder auf das nächste Spiel vorzubereiten und durch gezieltes Training in unterschiedlichen Bereichen wieder ein gewisse frische und Spielgeilheit herzustellen. Dabei geht es nicht um hohe Quantität, sondern mehr um Qualität. Denn viele Bereiche können nur angerissen werden. Weniger können wir natürlich im Bereich Athletik und Dynamik machen. Die große Schwierigkeit ist es, diese Belastung und Entlastung, gerade im Kopf, zu steuern.

torwart.de: Bevor Du nach Stuttgart gewechselt bist, war Ebbo Trautner jahrelang erfolgreicher Torwarttrainer beim VfB Stuttgart. Trautner arbeitet jetzt beim VfB Stuttgart als Jugendtorwartkoordinator. Wie kann man Eure Zusammenarbeit beschreiben?

Menger: Ebbo hat in den Jahren zuvor sehr gute Arbeit beim VfB geleistet. Wir haben ein sehr gutes und professionelles Verhältnis. Meine Wertschätzung gegenüber Ebbo ist sehr hoch. Ich habe mich auch beim meinem Wechsel für ihn stark gemacht und befürwortet, dass er dem Verein erhalten bleibt. Wir stehen im täglichen Austausch und ergänzen uns gegenseitig. Die Zusammenarbeit läuft aus meiner Sicht super und ich denke, dass wir die Aufgaben im Torhüterbereich sehr gut abgedeckt haben und ein sehr starkes Team sind.

torwart.de: Du arbeitest mit dem DFB bei der Torwarttrainer-Lizenz zusammen. Was ist da deine Rolle?

Menger: Ich bin im engen Austausch mit Jörg Daniel, der die Ausbildung leitet. Die Kurse laufen inzwischen in verschiedenen Sportschulen. Wenn es die Zeit erlaubt, versuche ich, dazu zu stoßen und meine Erfahrungen an Kollegen weiter zu geben.

torwart.de: War es der richtige Schritt, letztes Jahr Bernd Leno an Bayer Leverkusen abzugeben?

Menger: Während der Vorbereitung zur Saison 2011/12 wurde klar, dass Ulreich Stammtorhüter der Profis bleiben würde.
Dann kam nach wenigen Spielen der U23 das Angebot von Leverkusen für die Ausleihe Bernd Lenos. Sven Ulreich spielte in den ersten Bundesligaspielen bereits sehr gut. Trotzdem war es für uns ein gewisses Risiko, Leno an Leverkusen auszuleihen. Uns gab das Ausleihgeschäft jedoch die Möglichkeit, zu sehen, wie weit Leno schon ist. Zudem konnten wir sehen, wie sich Ulreich als Nummer 1 bei uns weiter entwickelt. Dadurch, dass Leno in Leverkusen und Ulreich bei uns sehr gut gespielt haben, hatten wir ein Luxusproblem. Aus dem Ausleihgeschäft wurde ein Kaufgeschäft und letztlich war die Entscheidung, Bernd Leno an Leverkusen zu verkaufen, die optimale Entscheidung für alle Beteiligten.

torwart.de: Welche Rolle nimmt Marc Ziegler in eurem Team ein?

Menger: Marc ist ein erfahrener Torhüter, der eine gute Ausstrahlung und ein Standing im Team hat. Er ist eine feste Konstante und hat sich immer in den Dienst der Mannschaft gestellt. Ich finde es allgemein wichtig, dass man auch einen erfahrenen Torhüter im Verein hat, der eine gute Qualität hat, Ruhe ausstrahlt und die Kollegen antreibt aber auch unterstützt. Im kommenden Jahr werden wir neu planen müssen, denn Marc wird seine Karriere als Torwart beenden. Ob wir die freiwerdende Torwartposition wieder mit einem ähnlich erfahrenen Torhüter wie Marc Ziegler besetzen, können wir momentan noch nicht sagen, da die Saison noch sehr jung ist.

torwart.de: Kannst Du Dir auch vorstellen, irgendwann als Cheftrainer zu arbeiten?

Menger: Das kann ich mir nicht vorstellen. Ich habe ein gutes Händchen und Faible für das Torwarttraining. Dieser Bereich liegt mir sehr und in diesem Bereich werde ich auch in der Zukunft weiterarbeiten.

torwart.de: Wie hältst Du Dich in Sachen Torwarttraining auf dem Laufenden?

Menger: Ich denke, als Torwarttrainer kann man sehr viel von anderen Torwarttrainern lernen. Jeder Torwarttrainer muss natürlich seinen eigenen Stil entwickeln. Die Ideen und Anregungen, die man dadurch bekommt, muss man für sich bewerten und entscheiden, ob man diese Ideen für sich verwenden kann, und ob sie den eigenen Torhütern weiterhelfen.
Schon zu Beginn meiner Torwarttrainerlaufbahn hatte ich z.B. die Gelegenheit bei Sepp Maier bei den Bayern zu hospitieren oder mir beim Training der Nationalmannschaft oder anderer großer internationaler Vereine Anregungen zu holen. Auch heute hole ich mir noch neue Anregungen. Neulich war ich in Italien bei Juventus Turin und Inter Mailand und konnte mir ein Bild über die Arbeit der italienischen Torwarttrainer von Gianluigi Buffon und Julio Cesar machen.
Es schadet natürlich nicht, wenn Du als Torwarttrainer ein umfangreiches Netzwerk zu den Torwarttrainerkollegen im Profibereich hast.

torwart.de: Was hältst Du von neuen Trainingsansätzen im Torwarttraining, wie z.B. Life Kinetik, Turntraining, etc.?

Menger: Die neuen bzw. ergänzenden Trainingsmethodiken sind sicherlich alles sinnvolle Ergänzungen zum klassischen Torwarttraining. Die elementaren Schwerpunkte bei der Ausbildung der Torhüter bleiben bei uns jedoch das Training der Torwarttechniken, die Verbesserung des Spielverständnisses der Torhüter und die gezielte Einbindung der Torhüter in das Mannschaftstraining. Zentraler Partner und Coach der Torhüter ist der Torwarttrainer.

torwart.de: Wie stellst Du Dir Deine Zukunft mittelfristig beim VfB vor?

Menger: Ich arbeite sehr gerne in Stuttgart und kann mir vorstellen, hier auch länger zu bleiben. Das Profigeschäft ist schnelllebig und ich konzentriere mich primär darauf, wie ich gemeinsam mit meinem Torwarttrainerteam die Torhüter des VfB voranbringen kann.

torwart.de: Andreas, wir bedanken uns herzlich für dieses ausführliche Gespräch und wünschen Dir alles Gute.

Menger: Vielen Dank.

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