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Dirk Heinen "Hautnah" bei torwart.de (10.05.13)

"Als Profi muss man da hin gehen, wo es richtig weh tut"


Fernab von seiner Heimat Deutschland sprach torwart.de mit dem ehemaligen Bundesligatorhüter Dirk Heinen über seine neue Heimat Irland, den Glauben zu Gott und warum er das „Haifischbecken“ Fußball geliebt hat.

torwart.de: Du bist vor sechs Jahren mit deiner Familie nach Irland ausgewandert. Wie zufrieden bist du immer noch mit diesem Schritt?

Drik Heinen: Wir fühlen uns sehr wohl in Irland. Meine Frau kommt von hier und es ist schön für uns als Familie solch ein wunderbares Umfeld von Verwandten und Bekannten zu haben. Wir genießen jeden Tag den Gott uns schenkt.

torwart.de: Wie sind die Menschen dort und wo siehst du die kulturellen Unterschiede?

Heinen: Die Menschen hier sind sehr gut im improvisieren und sie legen viel Wert auf soziale Kontakte, die man gerne im Pub pflegt.

torwart.de: Vermisst du manchmal Deutschland?

Heinen: Ich als Kölner muss natürlich mindestens ein Mal im Jahr den Dom sehen. Ansonsten erinnern mich die Iren ein bisschen an die Kölner, so dass ich mich hier nicht allein fühle. Kürzlich habe ich die B-Lizenz in Deutschland gemacht und habe diese Gelegenheit genutzt um mich mit ein paar Freunden zu treffen.

torwart.de: Du hast in einem Interview mal gesagt, du bist nach Irland gegangen um Abstand vom Fußballgeschäft zubekommen. Kannst du den Fußball inzwischen wieder sehen?

Heinen: Ich habe mich in den vergangenen Jahren versucht neu zu orientieren. Unter anderem habe ich viel an unserem Haus gearbeitet (Fliesen legen, Holzboden verlegen, Fenster einbauen, etc.) und könnte so gut Werbung für einen Baumarkt machen. Aber Spaß beiseite: Heute kann ich sagen, die Zeit hat mir sehr gut getan. Zudem habe ich gemerkt, dass der Fußball mich nicht los lässt.

torwart.de: Womit verdienst du mittlerweile deinen Lebensunterhalt?

Heinen: Ich arbeite für den irischen Fußballverband als regionaler Torwarttrainer auf Honorar Basis. Außerdem arbeite ich noch als Fitnesscoach mit verschiedenen Mannschaften aus der Region zusammen.

torwart.de: Über deinen ehemaligen Mitspieler Paulo Sergio hast du vor vielen Jahren den Weg zum Glauben gefunden. Wie wichtig ist der Glaube und was hältst du von Religion?

Heinen: Als ich 23 Jahre alt war ist meine Schwester an Krebs gestorben. In diesem Augenblick habe ich mich als Jungprofi gefragt, was kommt nach dem Tod? Dann kamen unter anderem Paulo und meine Frau Sandra. Sie alle erzählten mir von Gott und davon, das Gott mein Leben kennt vom Anfang bis zum Ende. Wenn ich jetzt zurück schaue erkenne ich, das er uns jeden Tag versorgt hat, mit all dem was wir im Leben brauchen.

torwart.de: Nachdem du eigentlich schon mit dem Fußball abgeschlossen hattest, hast du 2008 ein Comeback bei Arminia Bielefeld gefeiert. Erzähl uns mal bitte kurz wie es dazu kam?

Heinen: Ich kannte den damaligen Torwarttrainer von Arminia, Thomas Schlieck schon seit einiger Zeit. Als er Probleme auf der Torhüterposition hatte rief er mich an und fragte, ob ich mir vorstellen könnte für einen kleinen Zeitraum mitzutrainieren. So kam eins zu dem anderen und ich bin sehr froh, dass so noch mal Bundesligaluft schnuppern durfte.

torwart.de: Du hast 158 Partien in der Bundesliga absolviert. Bist du zufrieden das es so viele geworden sind oder eher enttäuscht, dass es nicht mehr geworden sind?

Heinen: Ich bin sehr zufrieden. Vielleicht hätte ich noch ein paar mehr Spiele für Leverkusen gemacht, wenn ich mir damals nicht diesen Schädelbruch zugezogen hätte. Aber ich schaue nicht zurück, sondern bin froh über jede einzelne Partie.

torwart.de: In Deutschland wird immer über das „Haifischbecken“ Profifußball gesprochen, wie siehst du als ehemaliger Aktiver dieses Thema?

Heinen: Ich denke, das es als Spieler nicht schöneres gibt als sich in diesem Haifischbecken auszutoben zu dürfen. Mit der nötigen Freude und der richtigen Einstellung kann man dort gut überleben!

torwart.de: Welche Ratschläge kannst du jungen Spielern und insbesondere Torhütern mit auf den Weg geben?

Heinen: Habt Freude bei dem was ihr tut, habt eine gute Einstellung und setzt euch Ziele. Natürlich darf das Quäntchen Glück auch nicht fehlen.

torwart.de: Du hast mal gesagt: „Wenn du deinen Profivertrag unterschreibst, ist das auch zugleich die Einlieferung ins Krankenhaus.“ Was hast du damit gemeint?

Heinen: Als Profi muss man da hin gehen, wo es richtig weh tut. Da kann schon mal was kaputt gehen. Als Amateur ist die Sache ein bisschen anders. Da kann man überlegen in den Zweikampf zu gehen oder nicht.

torwart.de: Was sind deine beruflichen und persönlichen Ziele für die nächsten Jahre? Reizt es dich eventuell Torwarttrainer zu werden?

Heinen: Meine Ziele für die Zukunft sind meine Kinder in der Schule und im Sport zu unterstützen. Mein Sohn Cormac ist 14 Jahre alt und spielt sehr begeistert im Tor. Kylie, meine Tochter ist 10 Jahre alt und liebt Leichtathletik. Für mich als Vater gibt es nichts Schöneres als diese Begeisterung, die ich selber hatte, bei meinen Kindern zu sehen. Ansonsten möchte ich mich als Torwarttrainer und Personal-Fitnesstrainer weiter entwickeln.

torwart.de: Vielen Dank für das Gespräch

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