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C. Reitmaier: "Vermisst auf dem Platz zu stehen"

von Tobias Schlitzke


Im Oktober 2011 kehrte Reitmaier als zweiter Torwart beim Oberligisten SV Halstenbek-Rellingen auf den Fußballplatz zurück. Am Ende der Saison 2011/12 wurde er Torwarttrainer im Verein. Nach einer Verletzung des Stammkeepers kehrte er jedoch in der Spielzeit 2012/13 erneut ins Tor zurück. Insgesamt bestritt Reitmaier in der Oberliga 22 Spiele. Bei seinem letzten Einsatz am 24. Mai 2013 war er 49 Jahre alt. Zur Saison 2013/14 wechselte Reitmaier als Torwarttrainer zum Zweitligisten SC Paderborn 07.Bei torwart.de gibt er exklusiv Einblick in seine Torwartkonzeption.

torwart.de: Seit einiger Zeit bist du wieder im "Geschäft" im Profibereich. Wie sehr hast du diese Arbeit vermisst?

Claus Reitmaier: Klar macht mir das Spaß, Fußball und dann noch im Profibereich ist doch mit das Schönste, was es gibt im Leben! Vermisst habe ich es natürlich auch, weil man dann wieder das machen kann was einem am meisten Spaß macht, vor allem mit den Jungs auf dem Platz zu stehen und die Entwicklung zu sehen wie sie besser werden.

torwart.de: Du hattest bei deinem letzten Verein noch mal ein spätes Comeback auf dem Platz gegeben. Wie zufrieden bist du selbst mit deinen Einsätzen und wie war das Niveau dort aus deiner Sicht?

Reitmaier: Dort haben sich die Torhüter reihenweise verletzt und da musste ich dann ständig wieder ran. Es hat riesen Spaß gemacht nach so langer Zeit mal wieder Wettkämpfe bestreiten zu können. Unfassbar schön waren auch die Reaktionen aller Zuschauer. Es kamen null blöde Sprüche, auch wenn mal ein Fehler passierte, alle haben mich äußerst freundlich und respektvoll behandelt. Im allerersten Spiel passierte nach ca. 10 Minuten ein grober Schnitzer als ich einen langen Ball abfangen wollte, aber der Stürmer konnte den Ball über mich ins Tor verlängern, da sah ich blöd aus! Aber es ist natürlich auch durch mangelnde Spielpraxis mit verschuldet. Danach kann ich mich an keine groben Fehler mehr erinnern, zumindest keine die zum Tor führten. Ansonsten lief es echt super und wir verloren keins der 23 oder 24 Spiele (in Folge!), was unfassbar für mich war. Das allerletzte von mir haben wir dann verloren.

torwart.de: Mit welcher Perspektive hat das Angebot aus Paderborn dich am Ende überzeugt?

Reitmaier: Gar keine. Andre rief mich an und fragte mich ob ich Lust hätte in sein Team zu kommen und ich sagte sofort, klar! 3-4 Tage später war ich dann in Paderborn und redete mit ihm und dem Manager. Zwei Tage später war dann schon Trainingsstart. Das ging richtig schnell. Und da ich mein Haus in Hamburg schon gekündigt hatte, weil ich sowieso weg wollte, passte das sehr gut.

torwart.de: Welche Aspekte aus deiner Arbeit konntest du dort bereits einfließen lassen?

Reitmaier: Ich lege immer größten Wert auf vollste Konzentration für jeden einzelnen Ball der auf das Tor kommt. Es soll jeder Ball so ernst genommen werden als ob es ein Spiel wäre. Mein Training ist immer sehr wettkampfnah. Anfangs im Training werden einfache Bälle gespielt, dass die Torhüter Sicherheit bekommen, aber später werden dann auch extreme Bälle geschossen um die Torhüter zu fordern. Ich möchte auch, dass die im 1:1 immer stehen bleiben um es den Stürmern so schwer wie möglich zu machen. Ich versuche das in jedem Training zu vermitteln.

torwart.de: Was kannst du zu deinen Torhütern und deren Entwicklungspotential sagen?

Reitmaier: Wir haben mit Lukas Kruse einen sehr, sehr guten Torhüter, der zwar in der Vorrunde nicht allzu viel Glück hatte, aber der auch keinen einzigen krassen Fehler machte! Am Ende der Vorrunde rettete er uns mit Glanzparaden den jeweiligen 1:0 Sieg. Die anderen beiden (Burchert und Lück) sind auch sehr gute Torhüter und begegnen sich in etwa auf Augenhöhe.

torwart.de: Inwiefern bindest du die Jugendtorhüter auch in deine Philosophie mit ein?

Reitmaier: Gerade für junge Torhüter ist es sehr wichtig eine sehr gute Konzentrationsfähigkeit zu entwickeln. Die müssen ja noch ihre Bewegungsabläufe verbessern und dazu ist es entscheidend voll konzentriert zu sein. Ich versuche natürlich auch mit denen soweit es geht wettkampfnah zu trainieren. Ich finde je früher desto besser.

torwart.de: Wie läuft die Kommunikation mit dem Cheftrainer und wie groß ist dein Einfluss?

Reitmaier: Wir spielten ja früher zusammen in Wolfsburg und kennen uns schon Jahre, wir verstanden uns schon immer gut und so ist es ein angenehmes Arbeiten! Was heißt Einfluss, wir beide sehen Lukas als Nummer eins hier im Verein und da muss ich ihn ja nicht beeinflussen.

torwart.de: Manuel Neuer wurde vor kurzem Welttorhüter. Ist er einer, den du deinen Torhütern gerne auch mal als Vorbild beschreibst?

Reitmaier: Nein. Ich halte nicht viel davon gewisse Torhüter als spezielle Vorbilder den Jungs näher zu bringen. Wir reden natürlich über die Top-Torhüter in Deutschland (und damit auch automatisch in der Welt), aber ich vermeide es irgendeinen als DAS Vorbild hinzustellen. Wir haben viele überragende Torhüter in der Bundesliga (Ter Stegen, Adler, Weidenfeller usw.....), aber wir reden auch über junge Torhüter die gerade auf dem Weg nach oben sind wie zB. Raphael Wolf der einen äußerst schweren Einstieg hatte und trotzdem sich auf seine Stärken besinnen konnte und unter diesem riesen Druck top Leistungen abrufen konnte, was nur mit einem guten Selbstvertrauen und einer hervorragenden Konzentrationsfähigkeit zu bewerkstelligen ist. Genau das, was (junge) Torhüter brauchen.

torwart.de: Danke, Claus!

Reitmaier: Bitte sehr und gerne!


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