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Michael Gspurning (Union B. TWT): "Umstellung von Spieler als Trainer nicht so schwierig!"

von T.Schlitzke


Michael Gspurning ist ein ehemaliger österreichischer Fußballtorwart und jetziger Torwarttrainer von Union Berlin. In seiner bewegten Karriere absolvierte er für die österreichische Nationalmannschaft drei Länderspiele. Gegenüber torwart.de erzählt er über seine Karriere und auch seine heutige Arbeit als Trainer.

Infos zu Michael Gspurning :
  • Nationalität: Österreich
  • Geburtstag: 02.05.1981
  • Verein: Union Berlin
  • Position: Torwarttrainer
  • Liga: 2.Liga
  • Größe (cm): 195 cm
  • Bisherige Vereine als Spieler:Union Berlin, FC Schalke 04, AO Platanias
torwart.de: Du bist seit 1,5 Jahren TWT bei Union. Wie bewertest du diese Zeit bisher?

Michael Gspurning: Ich bin seit Januar 2018 Torwarttrainer bei den Profis, davor neben meiner Tätigkeit als Spieler zuständig für die Torwartausbildung des NLZ und Torwarttrainer der U19 und zeitweise auch U17. Die Anfangszeit als Profitorwartrainer war aufgrund der sportlichen Talfahrt im Frühjahr gleich sehr lehrreich in Sachen Krisenmanagement. Vor allem psychologisches Coaching war gefragt. Die Trainingsplanung hingegen gestaltete ich nach meiner Philosophie die modernen Anforderungen des Torwartspieles, sowie mannschaftstaktische und individuelle Komponenten abdecken soll. Mit dem Trainerwechsel zu Urs Fischer kam ein neues Trainerteam zusammen welches sich sehr schnell fand und ein sehr professionelles und zielgerichtetes Arbeiten als unabdingbares Fundament sieht. Aber auch die menschliche Komponente kommt nicht zu kurz und eine gewisse Lockerheit wie auch gegenseitiger Respekt sind Eckpfeiler der Zusammenarbeit.

torwart.de: Wie schwierig war die Umstellung für dich vom Spieler zum Trainer?

Gspurning: Die Umstellung war weniger schwierig als man vielleicht annehmen würde. Bei mir setzte schon zu meiner Schalke Zeit ein gewisses Interesse an der Rolle des Mentors ein, welches sich bei Union auch noch weiter verstärkte. Es macht mir einfach Spaß meine Erfahrung weiterzugeben, dies aber im Austausch und auf Augenhöhe mit den Torhütern und nicht belehrend. Ich bin dazu da Lösungen zu bieten die den Torhütern weiterhelfen und von denen sie selbst auch überzeugt sind, dass es sie besser macht.

torwart.de: Wer hat dich inspiriert für deine Arbeit als TWT?

Gspurning: Ich würde behaupten, dass jeder meiner Torwarttrainer und auch Cheftrainer in gewisser Weise mir Inspiration für meine Arbeit gaben. Dies geschah hauptsächlich aufgrund von positiven Handlungen und Coachingmethoden, aber sicher auch auf Dingen wo ich mir dachte, das würde ich gerne anders machen. Diese Punkte sind genauso wichtig und ich bin ein Mensch der versucht Handlungen zu reflektieren und daraus meine Schlüsse zu ziehen. Ich hatte aber auch das Glück mit vielen tollen Torwarttrainern zu arbeiten die fachlich und auch menschlich bereichernd waren.

torwart.de: Rafał Gikiewicz ist deine Nummer eins. Was zeichnet ihn aus?

Gspurning: Rafal hat neben seiner Erfahrung auch eine bestimmte Gabe die selten vorkommt. Er ist ein Matchtyp, der auf den Punkt sein Leistungsniveau abrufen kann. Er hilft uns mit seiner positiven Art, die er sehr gerne auslebt und die auch die Stimmung auf und abseits des Platzes hebt. Er hat auch ein gutes Verständnis für Fussball an sich und bringt sich aktiv ein. Ihn zu coachen ist sicher anders als einen jungen Torwart.

torwart.de: Wie sehr hast du dich über sein Tor gefreut? Untersützt du als TWT, wenn dein Torwart kurz vor Schluss nach vorne geht?

Gspurning: Dieses Tor passt einfach zu ihm. Er hat diesen Winning Spirit im Spiel und die Überzeugung, dass er das Ding eben reinmacht. Taktisch gibt es natürlich Vorgaben die wir als Trainer vorgeben, für die Umsetzung dieser am Platz sind die Spieler verantwortlich. Die Spieler vertrauen darauf und setzen sie um, trotzdem müssen sie Entscheidungen treffen die sie für richtig halten. Rafal holte sich auch die Erlaubnis von der Bank für den Ausflug, er wollte aber eigentlich schon 5 Minuten früher nach vorne preschen (lacht).

torwart.de: Wie moderierst du ein Torwartduell? Wie kümmerst du dich um die Nummer zwei und drei?

Gspurning: Für mich sind Offenheit, Ehrlichkeit und Respekt. Es ist den Torhütern wichtig zu wissen, dass man sich um sie kümmert und wertschätzt. Das hat nichts damit zu tun dass man sie verwöhnt, sondern dass man Dinge klar anspricht, und ihnen zeigt, dass man persönliches Interesse an ihrer Entwicklung hat. Das gibt gegenseitige Wertschätzung und man kann kritisch sachlich miteinander reden und Probleme besprechen oder das Torwartspiel analysieren. Hier möchte ich sehr gerne Jakob Busk erwähnen. Kurz vor Saisonstart hatten wir nochmal ein längeres Gespräch in dem wir offen redeten und die jeweilige Sicht der Dinge offenlegten und nach Lösungen suchten die die Mannschaft aber gleichzeitig auch ihn voranbringen. Wir arbeiten täglich daran seine Entwicklung voranzubringen obwohl er momentan noch keinen Pflichtspieleinsatz hat. Und dies zahlt er mit einer Topeinstellung zurück. Auch er ist ein wichtiger Baustein des Teamerfolgs. Das zählt natürlich in ähnlicher Form für Lennart Moser. Die zwischenmenschliche Komponente ist ein wichtiger Eckpfeiler für erfolgreiches Coaching. Auch die Einschätzung der individuellen Torwartleistungen zählen zu einer wichtigen Aufgabe. Aus der Analyse leite ich wiederum ab woran ich mit welchem Torhüter speziell im Training arbeite. Auch hier ist der gemeinsame Austausch wichtig.

torwart.de: Inwiefern bist du auch in die Jugendarbeit miteingebunden?

Gspurning: Durch Umstrukturierung bzw. mehreren Abgängen die mit privatberuflichen Gründen zu tun hatten standen wir Anfang 2017 ohne Torwarttrainer im NLZ da. Zu diesem Zeitpunkt wurde ich gefragt ob ich die Torwartsparte übernehmen möchte. Diese Aufgabe wollte ich unbedingt übernehmen und machte mich gleichzeitig auf Torwarttrainersuche und erstellte ein Konzept welches eine erfolgreiche Zukunft im Torwartsektor bei Union fördern soll. Es gelang, ein junges, motiviertes und qualitativ hochwertiges Torwarttrainerteam zusammen zustellen. Durch meine spätere Anstellung als Torwarttrainer der Profis, musste ich die U19 abgeben. Zeitlich machte es keinen Sinn mehr, dass ich am Platz stand. Darunter hätten auch die Jungs gelitten. Die Ausbildung ist mir aber sehr wichtig und deswegen bin ich laufend im Austausch mit der NLZ Führung und den Torwarttrainern um sich auszutauschen und die Entwicklung der Jugendtorhüter voranzutreiben.

torwart.de: Wie läuft deine Arbeit mit eurem Cheftrainer?

Gspurning: Sehr gut. Ich kann nur sagen, dass es sehr angenehm und lehrreich ist mit ihm, aber auch im gesamten Funktionsteam zu arbeiten. Urs Fischer hat ein grosses Fussballsachverständnis, einen respektvollem verlässlichen Umgang mit allen und bringt jedem Einzelnen grosses Vertrauen entgegen. Dies wiederum weiss jeder zu schätzen und versucht es mit Leistung und Einsatz zurückzugeben. Ich habe ihn jetzt in kurzer Zeit als grossen Trainer aber auch tollen Menschen kennengelernt, der nicht nur das Team sondern auch seinen Staff (wie er so schön sagt) in der persönlichen Entwicklung weiterhilft.

torwart.de: Du hast selbst 3 Nationalspiele absolviert in deiner Karriere für Österreich. Wie viel hat dir das bedeutet?

Gspurning: Viel, sehr viel. In manchen Momenten damals vielleicht sogar zu viel. Ich war sicher einer der sich durch die damit verbundene Ehre ein bisschen zu viel Druck auferlegte um sein vollstes Potential ausschütten zu können. Aber dadurch kann ich als Coach vieles besser einschätzen und in schwierigen Situationen den Jungs weiterhelfen.

torwart.de: Wie siehst du Österreich auf der TW Position aufgestellt? Wer sind die kommenden Talente?

Beck: Mit der Verletzung meines Freundes Robert Almer vor 2 Jahren, verlor Österreich über Nacht seine Nummer 1. Auch er musste lange um Anerkennung kämpfen bis er bei der Euro 2014 ein tolles Turnier spielte. Ich denke, dass wir in der Torhüterausbildung sicher noch einiges optimieren können. Toptorhüter die sich international durchsetzen haben wir momentan leider nicht. Da hinken wir ganz klar anderen Ländern wie zB auch der Schweiz hinterher. Dies hat der ÖFB aber auch erkannt und setzt neue Wege in der Ausbildung. Die neue Trainerausbildung um Leiter Roland Goriupp wird sicher neuen Wind und neue Ansätze bringen. Der Ansporn, aber auch der Anspruch muss es sein, wieder ein Nationalteam zu besitzen wo 2, wenn nicht alle 3 Torhütern in einer grossen Liga als Nummer 1 spielen.

torwart.de: Welche eigenen Ziele setzt du dir für die kommenden Jahre?

Gspurning: Ich bin zu allererst dankbar, dass Union Berlin mir den seltenen Schritt vom Spieler direkt in den Trainerstab ermöglicht hat. Und, ich fühle mich sehr wohl beim Klub und in der Stadt. Mein Vertrag läuft im Sommer 2019 aus und ich denke man wird sich zu gegebener Zeit zusammensetzen und über die Zukunft austauschen. Ich kann nur sagen, dass meine Motivation und mein Ehrgeiz auch als Trainer sicher nicht kleiner geworden sind. Und obwohl ich ein Weltenbummler bin, ich sehr wohl einschätzen kann was Union Berlin bedeutet und welche Möglichkeiten hier bestehen. Der Klub ist seit gewisser Zeit im Aufbruch und noch nicht am Ende der Entwicklung angekommen. Diese Entwicklung interessiert mich und es erfüllt mich mit Stolz, dass auch ich einen Teil dazu beitragen kann.

torwart.de: Danke dir!

Gspurning: Bitte sehr!


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